Rudolf Ernst (Österreichischer Maler) 1854 - 1932
Ernst wurde in Wien als Sohn des Architekturmalers Leopold Ernst geboren. Mit 15 Jahren trat er der Akademie der bildenden Künste in Wien bei. 1874 reiste er nach Rom, um die Darstellung italienischer Landschaften und klassischer romantischer Figuren zu studieren. 1876 beschloss Ernst, sich in Paris niederzulassen, wo er die folgenden sechs Jahrzehnte im Salon des Artistes Francais (ausstellend als Rodolphe Ernst) ausstellte und sich mit Ludwig Deutsch anfreundete. Schließlich wurde er auch französischer Staatsbürger. Vor 1885 malte er hauptsächlich Porträts, Kinderbilder und Genreszenen. 1885 begann er orientalistische Gemälde zu schaffen, die als Künstler großen Ruhm erlangten, und reiste durch den Nahen Osten, besuchte Marokko, Spanien und die Türkei. Ernst gehörte der zweiten Generation orientalistischer Maler an. Die erste Generation wie Delacroix, Vernet, Colin und Chasseriau wurde von politischen Ereignissen wie der Befreiung Griechenlands und der Eroberung Algeriens durch Napoleon inspiriert. Künstler aus der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wie Gerome, Bauernfeind, Deutsch und Ernst interessierten sich mehr für die Darstellung von Szenen aus dem täglichen Leben des Ostens wie Beduinen, die sich in sonnenverwöhnten Wüsten versammeln, Bashi-Bazouks, die sich ausruhen, Nubier, die Paläste bewachen, oder Odalisken, die rauchen Narghile in intimen Harems. Reisen ins maurische Spanien, nach Marokko und Tunis und später nach Konstantinopel und Ägypten entfachten Ernsts erste Vorgeschmack auf den Osten. Während dieser Reisen interessierte er sich sehr für die östlichen Dekorationsstile, insbesondere für die Fliesenherstellung, und verließ Paris um 1900, um in Fontenay-aux-Roses zu leben, wo er sein Haus im osmanischen Stil dekorierte und unter den Orientalen lebte Objekte, die in seinen Gemälden eine so große Rolle spielten. Tatsächlich malte er sogar mit der Quastenkappe, die als Tarbush bekannt ist. Stark beeinflusst vom akademischen Stil Jean-Leon Geromes setzten sowohl Ludwig Deutsch als auch Rudolf Ernst die Detailtreue und Farbintensität des französischen Meisters um. Dennoch unterscheidet sich Ernsts Arbeit grundlegend von Gerome und Deutsch, da seine Kompositionen vielseitige Versammlungen und wundersame Zusammenstellungen ausgewählter Entwürfe aus verschiedenen Quellen wie Algerien, Tunesien, der Türkei und dem andalusischen Spanien sind.
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